Die Früchte des Geistes

Veröffentlicht am 19. Mai 2024 um 06:00
Blume HADB 4

Im Galaterbrief klärt Paulus in den Versen 22-23 die Gemeinde über die Früchte des Geistes auf.

Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit kommen also aus jedem, der den Heiligen Geist durch die Annahme Jesu erhalten hat.

Das heißt, wir wollen immer mehr genau diese Früchte des Geistes auch ausleben, welche wir auch nur dann auch tun können, wenn wir eben den Heiligen Geist haben.

So lasst uns doch einmal durch jede dieser Früchte gehen und uns anschauen, was diese alle heißen.

 

Liebe

Die Liebe aus biblischer Sicht ist nicht unbedingt ein Gefühl, wie wir sie z.B. aus dem Verliebtsein her kennen. Sie gleicht vielmehr einer Entscheidung. Unser Herz im Heiligen Geist getränkt gibt uns dabei gerne die Richtung an.

Von daher sollten wir uns stets fragen:

 

  • Wie können wir Liebe auf Erden verteilen?
  • Bin ich wirklich liebevoll, wenn ich dies oder das tue, oder führt das eher in die Gegenrichtung? 

Ein Beispiel: Jemand schüttet uns sein Herz aus und löst bei uns dabei den Wunsch aus, ihn zu umarmen. Wir wollen demjenigen unser Verständnis damit ausdrücken, aber er wehrt ab. Denn es ging ihm in erster Linie darum, ein offenes Ohr zu bekommen. Eine Umarmung hingegen löst eher Skepsis und vielleicht sogar Bedrängnis aus. Wahre Liebe akzeptiert den anderen und fragt gegebenenfalls nach dem, was wirklich jetzt gebraucht wird. 

 

Freude

Wahre Freude kommt von innen, sagt man gerne. Und das stimmt ja auch! Gespielte Freude wird scher schnell in Scheinheiligkeit enttarnt. 

Doch mal ehrlich, wie ob bist du oder ich wirklich in Freude? Grade dann, wenn wir uns in scheinbar ausweglosen Situationen befinden und es einfach nicht weitergehen will.

Mit dem Heiligen Geist lernen wir aber von Zeit zu Zeit seine Freude nach außen zu tragen. Sodass wir uns ebenfalls mit der Zeit sogar danach redlich ausstrecken (so meine persönliche Erfahrung). Plötzlich sind wir dann sogar in schwierigen Situationen gelassener und erfahren eine Art Freude. Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine. 

 

Friede

Klar, wir alle wollen Frieden mit- und untereinander. Gerne übersetzen wir dieses Wort auch mit Harmonie oder Gleichgesinnten. 

Doch Jesus selbst bekundet in seinem Wort, dass damit nicht dieser Friede gemeint ist. Nur den, welchen er uns durch den Heiligen Geist schenkt, ist der wahre Friede, den uns die Welt nicht geben kann. (zu lesen in Johannes 14.27)

Wie kann man diesen Frieden beschreiben? Einer, der viel tiefer greift, die Verbindung mit dem Vater, eine Art Gewissheit, die uns Ruhe im Herzen gibt. 

 

Langmut

Langmut würde ich als Geduld bezeichnen, aber auch an einer Sache beharrlich dran zu bleiben gehört dazu. 

Ein Beispiel: Schon immer galt ich in meiner Umgebung als eine der Geduldigsten, oftmals so sehr, dass es vor lauter Geduld irgendwann zu einem Riesenknall kam. Seit ich mit Jesus lebe, durfte und darf ich immer wieder erleben, dass meine Geduld bei weitem unter seiner liegt und meine weitaus schädlicher ist als seine. Mit imaginärem gesenkten Kopf bin ich deshalb fast schon regelmäßig bei Jesus, um das einsehen zu können. 

Geduld zahlt sich eben nicht immer aus und das muss man einsehen, dann aber auch die Zügel in die Hand nehmen und die Richtung ändern. Ansonsten rutscht man in eine falsche Ehrgeizigkeit hinein. 

 

Mit dem Heiligen Geist allerdings, erlangen wir eine friedvolle, freudige Geduld bzw. Langmut und Durchhaltevermögen, welche man eigentlich nicht mit Worten beschreiben kann. 

 

Freundlichkeit

Auch die Freundlichkeit scheint auf den ersten Blick 'ne logische und für viele eine selbstverständliche Eigenschaft zu sein. 

Doch wie schaut es denn dann aus, sobald uns jemand entgegentritt, der uns nicht wohlgesonnen ist? Klar, wir können so tun als ob, aber das ist nicht das Ziel. 

Gott will unser Herz, tun, sprechen in Gemeinschaft mit unserem Herzen, das ist die wahre Frucht des Geistes. Dies alles in Einklang zu bringen, gelingt uns nur mit dem Heiligen Geist und will quasi auch ein Stück eingeübt werden. 

Aber wie?

Indem wir den Vater immer wieder darum bitten, wenn es mal wieder so weit kommt. Wir tun Buße, werden uns der Sache bewusst und bringen es so lange ans Kreuz, bis wir irgendwann vollständig davon befreit sind. Das kann dauern. Wie war das noch mit Langmut? :-) 

 

Gütigkeit

Gütig zu sein heißt für mich ein mitfühlendes Herz zu haben. Auch dann und gerade, wenn man sich nicht mit der Situation des anderen wirklich identifizieren kann. 

Jeder von uns wurde anders und somit einzigartig erschaffen. Demnach erfährt auch jeder andere Herausforderungen oder und Lebensereignisse. Und selbst, wenn so manch Situation unserem gleichen möge, hat immer noch jeder ein anderes Empfinden. Meist auch durch vorherige Erfahrungen geprägt, die wir eben nicht alle eins zu eins erfahren.

Das sollten wir uns immer bewusst machen. 

Im Übrigen gehört dies auch nicht zu unseren Aufgaben. Wird allein dadurch schon klar, als Jesus bei seinen Jüngern genau dies deutlich macht (siehe Johannes 21.21)

 

Treue

Du hast vielleicht schon bemerkt, dass alles, was Gott für uns tut und ist, wir es ihm gleichtun sollen.

Durch die Realität, die wir erleben, wissen wir allerdings, dass das nicht immer so einfach ist. Die alte Natur des Menschen will hat immer noch gerne die überhand in unserem neuen Leben haben.

Dank Jesus müssen wir allerdings nicht mehr so heftig dafür kämpfen. Durch seinen uns verliehenen Geist können wir schneller lernen. 

Treue hin zu Gott sowie auch unseren Mitmenschen gegenüber kann so wachsen. 

 

Sanftmut

Hier kommt wieder mal, die Geduld ins spiel. Diesmal allerdings in einem sanften Kleid. Es wird so auch deutlich, wie eigentlich alle Früchte des Geistes ineinandergreifen. 

Ob Freundlichkeit, Gütigkeit und all die anderen kommen hier zusammen. 

Geduldig zu bleiben und dabei noch beharrlich und freundlich zu sein kann da schon mal 'ne Herausforderung sein. 

Ich merke das leider noch viel zu oft in Situationen, bei welchem ich jemandem etwas erklären soll, was für mich schon selbstverständlich geworden ist. Harte, aber wirksame Erinnerung vom Heiligen Geist folgt dann meist auf dem Fuße. 

 

Enthaltsamkeit

Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, bewege ich mich gerne im Journaling- und Planerbereich herum. Dabei sind in den letzten Jahren die sogenannten Habit Trecker aus dem Boden geschossen. Spätestens nachdem das Bullet Journal die Planerszene quasi revolutionierte, sind sie dort gang und gäbe. 

Ziel ist mithilfe von Treckern sein eigenes Verhalten festzuhalten und schließlich zu ändern, um einen eigenen Überblick über seine eigenen Fortschritte zu bekommen. 

Etwas zu ändern heißt hier nicht immer etwas konkret zu verändern, sondern auch eine ungeliebte Gewohnheit sich abzugewöhnen. 

Nun, es sei jedem selbst überlassen, wie hilfreich diese Methode in Bezug auf Enthaltsamkeit wirklich ist. 

Fakt ist, mit dem Heiligen Geist in uns fällt auch das gerne mal leichter. Es kommt von innen nach außen und nicht umgekehrt, wenn wir anhand eines Treckers bzw. eigenen Willens etwas in uns hineinpressen wollen. 

 

Fazit

Die Früchte des Geistes sind wahrliche Helfer, sobald wir Jesus als unseren Retter angenommen haben. Es ist zwar nicht immer einfach, aber wie gut tut das denn bitte, wenn wir wissen, dass da jemand in und durch uns wirkt und wir eben nicht alles selbst bewältigen müssen. 

 

In diesem Sinne wünsche ich dir eine herrliche Pfingstzeit im Heiligen Geist. 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.