Nehmen wir uns noch wirklich Zeit für Gott?

Veröffentlicht am 28. November 2022 um 06:00
Zeit für Gott

 

Mitte August an einem Sonntag schaute ich mir (wie üblich) einen Gottesdienst der FEG Ewersbach an. Es ging um das Thema, wie wir wie Kinder glauben und vertrauen können.

 

Ein sehr spannendes Thema, wie ich finde.

Doch aufgrund eines Interviews ukrainischer Flüchtlingseltern verstrich natürlich die Zeit. So Aufschlussreich dieses Gespräch war, so nötig war es auch.

 

Doch dann als es zur Predigt kam, meinte der Prediger, dass er abkürzen müsse. 

 

"wir sind in Deutschland, da geht die Zeit viel schneller."

 

Sicherlich nicht bös gemeint, sondern eher als Tatsache benannt, ließ mich diese Aussage ganz besonders aufhorchen und versetzte mir einen Stich im Herzen. 

 

Durch meine privaten Umstände fiel mir dies schon länger auf. Lebte ich selbst vor gut 8 Jahren noch in einem Hamsterradstrudel, meist vom Umfeld bestimmend, hat sich seitdem glücklicherweise geändert und tut es auch heute noch. Und merke förmlich wie es mir von mal zu mal besser geht. Insbesondere dann, wenn ich in alte Gewohnheiten zurückfalle. 

 

Umso mehr erschreckte mich die oben genannte Aussage. 

Wie gerne hätte ich die komplett vorbereitete Predigt gehört. Oder er hätte diesen Satz nicht gesagt, so dass man vielleicht gar nicht so extrem gemerkt hätte, dass da etwas fehlen könnte. 

Sorry, aber genauso fühlt es sich für mich an, wenn ich solche Kommentare höre. Wiederum wäre dieser nicht gefallen, würde ich jetzt nicht hier sitzen (quasi knapp ne Stunde nach dem Gottesdienst) und diese Zeilen hier schreiben. 

 

Wir haben einfach keine Zeit mehr!

Weder für Gott, noch wirklich für Mitmenschen und schon gar nicht für uns selbst. Dabei sind dies alles wichtige Eigenschaften, die Lebensspendend sind. Vor allem ersteres.

 

Wie wollen wir eine richtige Beziehung zu unserem himmlischen Vater aufbauen, wenn jedes Gebet nur schnell heruntergerattert, die Predigt abgekürzt werden muss und wir schon gar keine Zeit mehr haben Jesus wirklich zuzuhören?

 

Da läuft definitiv etwas falsch. Wir stacheln uns gegenseitig zu Leistungen an, die wir eigentlich gar nicht ungeschadet bewältigen können. Das beginnt ja heutzutage in der Kinderkrippe. Ich werde das nie vergessen, als ich vor gut 20 Jahren in einer solchen arbeitete und erfahren musste, dass die 3-Jährigen Jungen und Mädchen bereits Englischunterricht erhielten. 

 

Mehr Zeit für:

uns bedeutet mit Gott im Einklang zu kommen. Seinen eigenen Körper, Geist und die Seele wahrzunehmen, über all die unser Herr mit uns in Gespräch kommen möchte. Geschehnisse in ruhe Revue passieren lassen, um sie verarbeiten zu können und schließlich dem HERRN für diese Gelegenheiten Danke zu sagen.

 

unsere Mitmenschen, Denn Gott nimmt sich ja auch voller Gnade uns an, und das obwohl wir so geschäftig sind. Es braucht dazu auch nicht viel, ein Ohr zum Zuhören mit einem verständnisvollen Herzen kann schon Wunder bewirken. Schließlich ist Christus durch seinen heiligen Geist in uns und kann so durch uns wirken und seine Heilung unserem Gegenüber schenken.

 

Mehr Zeit für Gott. Dürfte eigentlich selbsterklärend sein. Wie oben bereits erwähnt ist das wichtigste im glauben überhaupt mit dem Schöpfer höchstpersönlich in Beziehung zu stehen. Da wird dann nicht nur gebettelt, gedankt und angebetet. Nein man steht im besten Fall mit ihm im Gespräch, teilt zwar schon seine Ängste und Sorgen, oder bedankt sich und lobt ihn, doch wie Vater und Kind Erlebnisse zusammen teilen, sich darüber austauschen, gemeinsam lachen und weinen, das gehört auch dazu.

 

Gerade in meinen Stillen Zeiten darf ich immer wieder erleben wie wunderbar und erfüllend diese Gespräche sind. Aufbauend wie sie mir kein Mensch dieser Welt bieten kann, aber dafür ich immer besser durch Jesus meinen Mitmenschen.

 

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