Wer suchet, der, findet ist ein Spruch, den jeden von uns schon mal über den Weg gelaufen ist. Stellt sich nur die Frage, ob das wirklich immer so gut und erfolgsversprechend ist.

Aus meiner Vergangenheit weiß ich, dass genau so ein Leitspruch auch dazu führen kann, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Dabei ist das sich vorgenommene vielleicht gar nicht so gut?

Da braucht es schon Jesus, der uns durch seinen Heiligen Geist Führung schenkt.

Bittet,

und es wird euch gegeben,

sucht,

und ihr werdet finden.

Matthäus 7.7

Wie erging es dir, als du zum ersten Mal die Bibel, das Wort Gottes, gelesen hast?

Ich war einerseits Feuer und Flamme, las die Elberfelder ganze Tage am Stück. Ein Wirrwarr an Gefühlen und Gedanken begleiteten mich die kompletten Seiten hindurch. Wirklich verstanden hatte ich zunächst nicht viel, außer das übliche, die Teile, welche eher negativ behaftet sind, blieben natürlich eher hängen. Doch den wahren Kontext erfasste ich nicht wirklich. Selbst nach über 5 Jahren täglicher Bibellektüre ist es mir unmöglich, alles richtig zu erfassen. Jedoch wird mir der Kontext immer klarer und so langsam finde ich mich im Wort Gottes zurecht und auch wider. 

Denn das Wort Gottes

ist lebendig

und wirksam.

Hebräer 4.12

Gerade dann, wenn man Jesus ganz frisch nachfolgt, Predigten hört und im Wort Gottes liest bleiben folgende Aufforderungen ganz besonders hängen:

• Gib dich völlig auf
• habe keine eigenen Wünsche
• übe dich in Nächstenliebe und ignoriere deine Ressourcen
• Liebe deine Feinde

Alles Tipps von Jesus selbst, die somit auch ihre Berechtigung haben und Gottes Wahrheiten entsprechen. So ist er selbst ja schließlich auch zu uns. 

Dabei wird allerdings gerne nicht wirklich weitergeschaut. Der Kontext ist daher immer wichtig und so gilt es, immer genauer hinzuschauen. Ja, auch in der eigenen Realität.

• Warum gibt es heute so viele Menschen, die an Burnout erkranken?
• Wieso geraten so viele hilfsbereite Leute in schwere Depressionen und Erschöpfung?
• Weshalb geraten einige in bedrohliche Gefahren, weil sie sich an nur einen Satz aus der Bibel halten wollen?

Sicher, zu all dem gehört natürlich auch mehr dazu und kann nicht so heruntergebrachten und beurteilt werden, wie ich es hier schreibe. Aber, wie gesagt, es kommt immer auf den Kontext an. 

Mehr als alles andere 

behüte dein Herz;

denn von ihm geht das Leben aus.

Sprüche 4.23

Ich weiß nicht, wie es dir zu Beginn deines Christseins ging oder gerade geht. 

Willst du auch alles richtig machen, Gott gefallen und somit vielleicht der Gefahr ins Netz laufen, dass du in die Gesetzlichkeit (Religiosität) gerätst.

Ich muss zugeben, dass genau dies am Anfang bei mir der Fall war und ich auch heute noch manchmal aufpassen muss, dass eben das nicht mehr passiert. 

Sei es aus Unsicherheit, Unwissenheit oder eben einfach deshalb, weil man meint, es läge alles an einem selber. So nach dem Motto "Gott wäre von unserem Tun abhängig“

Dabei ist es genau umgekehrt 

Schon damals, zu Zeiten, als Jesus auf der Bildfläche erschien und die Menschen begannen, ihm zu vertrauen, war die Hoffnung an ihn groß. Zu gerne hätten sie gesehen, wie der Herr so richtig aufräumt und vor allem sich an die Mosaischen Gesetze hält und verstärkt. Auch politisch wurde von ihm viel erwartet. 

Doch es kam anders

Gnade, ein vielfältiges Wort, welches man auch durchaus unterschiedlich verstehen kann. 

Allerdings sind wir alle uns wohl darin einig, dass das Wort Gnade etwas bedeutet, wie ein entgegenkommen eines Gegenübers, obwohl wir Mist gebaut haben. Unverdientes entgegenkommen.

Im heutigen Vers wird uns Jesus als Gnade Gottes offenbart. Ihn schickte der Vater zur Rettung unser aller, ohne Ausnahme. 

Denn die Gnade Gottes ist erschienen,

heilbringend für alle Menschen.

Titus 2.11